Nicht jeder hat ein Herz für Artischocken, ich schon. Aber leider haben diese zwar ein Herz, aber das schlägt nicht für Fructoseintolerante wie mich!
Blühende Artischocken sind einfach wunderschön und bezaubernd. Leider wissen das nicht viele. Die meisten kennen Artischocken, wohl vom Italiener auf der Pizza. Und da wird sie meist wie die ungeliebte Gurke vom Burger verschmäht und auf die Seite geschoben.
Nicht bei mir. Dieses Jahr habe ich auf Sardinien zum ersten Mal ein Artischockenfeld wahr genommen. Es sah aus wie ein großes Distelfeld. Leider habe ich es nicht blühend gesehen, aber das ist vermutlich auch schwer, da die Artischocken zuvor geerntet werden.
Ich mag Artischocken auf der Pizza und als Antipasti. Nicht in rauen Mengen, aber ich finde sie gut. Wirklich lieben tue ich die frisch gekochten Artischocken. Wie man die kocht, habe ich vor über 20 Jahren in USA gelernt. Ganz einfach in Wasser für 20 Minuten. Zuvor werden der Strunk und die Blätterspitzen mit einer Schere abgeschnitten. Nach dem Kochen kann man dann die einzelnen Blätter abzupfen, dippen und „abzuzzeln“. Bis man sich zum Herz vorgearbeitet hat, dauert es eine Weile, aber dann wird es erst richtig lecker!
Nachdem ich diese Felder gesehen habe, konnte ich den Straßenverkäufern nicht widerstehen und habe uns ein paar Artischocken geholt. Ich habe sie wie früher gekocht und meiner Familie als absolute Spezialität präsentiert. Alle haben brav probiert, aber keiner wusste es zu schätzen und es bleib beim probieren. Also habe ich sie allein gegessen.
Gedipped wurde damals in USA in einem Mayo, Senf und Zitronendip. Ganz einfach, viele Kalorien und nicht fructosefrei. Das wusste ich vorher schon, deshalb gab es dieses Dip auch diesmal nicht. Bei den Artischocken selbst habe ich mich vorab aber nicht über den Fructosegehalt informiert.
Leider.
Artischocken hauen nämlich ordentlich rein! 1,73g Fructose auf 100g Frucht. Da kann der Glucosegehalt von 0,76 das Verhältnis von Fructose und Glucose leider auch nur auf 0,44 bringen. Da ich gleich drei Artischocken essen musste, war das Beschwerdeergebnis entsprechend.
Tja, da wäre der Dip in Anbetracht der fatalen Fructosewerte von Artischocken auch schon egal gewesen…
Für mich jedenfalls keine Artischocken mehr außer es verirrt sich doch mal wieder eine auf die Pizza!
Ade du Artischocke.
Eure Sabine
PS: Heidelbeeren habe ich getestet und viele andere Obst und Gemüsesorten. Meine bisherigen Erfahrungen mit Fructoseintoleranz und den verschiedensten Lebensmitteln könnt ihr hier nachlesen!
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