Vor einem Jahr habe ich die Diagnose Fructoseintoleranz erhalten. Seitdem weiß ich, warum mir Spaghetti Bolognese immer den Abend und die Nacht verdorben haben! Seitdem tüftel ich auch an einem verträglichen Rezept und heute ist es soweit!
Es gibt vermutlich unendlich viele Rezepte, um eine ordentliche Bolognese herzustellen. Jeder verwendet eine andere Zutat, auf die er schwört. Für Fructoseintolerante ist in erster Linie die Tomatensauce ein Problem. Dazu kommt noch Knoblauch und Zwiebel, die beim ein oder anderen Fructoseintoleranten zu Magengrummeln führen kann. Deshalb gilt Spaghetti Bolognese als ein absolutes No Go bei Fructoseintoleranz. Ganz zu schwiegen von sämtlichen Fertigsaucen. Finger weg!
Deshalb habe ich mir zur Aufgabe gemacht, eine Bolognesesauce zu kreieren, die die bekannten Problemzutaten so gering wie möglich hält. Knoblauch wird komplett eliminiert, Zwiebeln gibt es nur ein paar und die zuckerreduzierte Tomatensauce wird mit verträglichen Karotten und Sellerie gestreckt. Dazu natürlich noch das Hackfleisch und Basilikum, fertig ist eine leckere fructosearme Sauce. Fructosefrei ist sie natürlich noch lange nicht, aber eine Sünde wert!
Die Tomatensauce
Bei der Tomatensauce achtet ihr bitte schon beim Einkauf darauf, dass der Zuckergehalt so gering wie möglich ist. Ich bin bei 2,4g am unteren Limit fündig geworden. Mehr dazu könnt ihr hier nachlesen: Mission Tomatensauce: Fructosetest
Der Sellerie und die Karotten
Gestreckt wird meine Tomatensauce mit Sellerie und Karotten. Sellerie und Karotten haben einen geringeren Fructosegehalt als Tomaten. Damit wird der Fructosegehalt der gesamten Sauce gesenkt. Wer mehr zu Sellerie erfahren möchte, klickt hier, Infos zu Karotten findet ihr hier. Ich habe unten einen halben kleinen Sellerie und zwei Karotten aufgelistet. Um sicher zu gehen, kann der Anteil natürlich auch noch erhöht werden, allerdings geht der Geschmack der Tomate dann leider völlig unter.
Der Knoblauch
Kein Knoblauch in meiner Sauce! Wer mag, mischt sich vorab ein fructosearmes Knoblauchöl selbst und bekommt damit das Knoblaucharoma in die Sauce. Das geht so: MEGA! Knoblauchöl und die Fructoseintoleranz.
Die Zwiebel
Nur ganz kleine und feine Mengen kommen in meine Sauce. Wer ganz sicher gehen will, lässt die Zwiebel komplett weg. Aber Zwiebel ist eigentlich gar nicht so schlimm: Zwiebeln bringen Fructoseintolerante nicht zum weinen!
Der Basilikum
Für Basilikum habe ich keine Angaben zum Fructosegehalt gefunden, nur eine Seite, die Basilikum als unbedenklich einstuft: https://www.nahrungsmittel-intoleranz.com/de/fruktoseintoleranz-informationen/fruktosegehalte-tabelle-alphabetisch.html. Deshalb darf davon ordentlich viel rein!
Das Hackfleisch
Wie ihr richtig vermutet, bereitet Hackfleisch den Fructoseintoleranten beim Zubereiten der Bolognesesauce am wenigsten Probleme. Deshalb kommt davon auch eine ordentliche Menge in meine Bolognesesauce.
Rezept
Spagehtti Bolognese
fructosearm
Nachdem ich nun ausführliche alle Zutaten beschrieben habe, komme ich auch endlich zum Rezept! Der Trick bei jeder Bolognese ist die lange Kochzeit! Eine italienische Köchin hat mir mal gesagt, dass eine richtige Bolognese mindestens zwei Stunden köcheln muss! Also, Zeit mitbringen!
Die Sauce lässt sich übrigens auch super einfrieren! Deshalb gleich die doppelte Portion machen und portionsweise einfrieren!
Zutaten:
700g Hackfleisch
1 kleine Zwiebel
2 Karotten
1 kleiner halber Sellerie (restlicher Sellerie kommt in eine fructosearme Suppe)
Olivenöl oder Knoblauchöl
1 Dose Tomaten (welche, siehe hier)
1 Topf Basilikum
Salz
Und so geht’s:
Die Zwiebeln klein hacken und in einem Topf in Öl anbraten.
Sellerie und Karotten grob klein schneiden und zu den Zwiebeln geben, ebenfalls anbraten.
Mit den Tomaten aus der Dose löschen, kurz köcheln lassen bis der Sellerie weich geworden ist. Das Basilikum dazu geben und alles pürieren. (Wer Sellerie und Karotten in kleine feine Würfel schneidet, muss nicht pürieren – Kinder meckern püriert aber wengier 😉 )
In einer Pfanne das Hackfleisch in Öl anbraten und salzen. Sobald alles gar ist, das Hackfleisch in den Topf geben und die Sauce für mindestens zwei Stunden köcheln lassen. Am Ende noch einmal mit Salz abschmecken! Fertig.
Durch die Nudeln wird der Glucosegehalt der Spaghetti Bolognese erhöht, was insgesamt dazu führen sollte, dass meine Bolognesesauce gut verträglich sein sollte. Natürlich ist es kein Karenzzeitessen nach der Diagnose Fructosseintoleranz! Wer sich zum ersten Mal nach der Karenzzeit an eine Spaghetti Bolo heran traut, sollte darauf achten, dass das Verhältnis Nudeln und Sauce eher „nudelllastig“ ist. Ich drücke euch die Daumen, dass euch die Sauce bekommt!
Für mich persönlich ist es ein kleines Stück zurück in die Normalität. Spaghetti mit Bechamelsauce sind lecker, aber an eine echte Bolo kommt eben nichts heran! Wer sich noch nicht traut, der findet hier fructoseärmere Rezepte: fructosearme Pasta
Und das allertollste an dieser Sauce, Lasagne wird damit auch wieder bekömmlich! 😉
Viel Spaß beim fructosearm kochen!
Eure
Kommentar verfassen