Schüttel mal den Kopf so als wenn du „Nein“ sagen würdest. Aber sage nicht nein, sondern ja. Fast nicht machbar, oder? Jetzt weißt du aber, wie sich Fructoseintoleranz anfühlt, solltest du nicht selbst schon fructoseintolerant sein.
Die tägliche Konfrontation mit Dingen, die man gerne essen möchte. Der Kopf sagt nein, aber der Bauch sagt ja! Ein täglicher Kampf.
Ein täglicher Kampf
Man muss auf so vieles verzichten, was man gerne essen würde. Ein paar Tage lang schafft man es dann wieder, vernünftig zu sein. Man merkt, wie es einem mit jedem Tag besser geht. Aber genau dann, wenn die Beschwerden am geringsten sind, dann stellt man die Diagnose Fructoseintoleranz wieder in Frage! Man stellt sie in Frage, in der Hoffnung, dass sich alle getäuscht haben.
Die hatten sowas von Recht
Dann gönnt man sich ein oder auch zwei No Gos. Eine kleine oder sogar eine große Portion. Und dann? Dann weiß man wieder ziemlich schnell, dass die Diagnose Fructoseintoleranz nicht falsch war. Die hatten recht. Die hatten sowas von recht.
So geht es zumindest mir und meiner Fructoseintoleranz.
Die Selbstdisziplin
Dumm nur, dass es kein Mittel dagegen gibt. Es gibt nur diese verdammte Selbstdisziplin. Immer und immer wieder wird man auf die Probe gestellt. Immer und immer wieder muss man sich rechtfertigen vor sich selbst und vor allem aber vor anderen.
Die Anderen
Manchmal drängen einen die Mitmenschen dazu à la „aber letztes mal hast du das ja auch gegessen?“ „Ja, weil ich da eine verdammte Ausnahme gemacht habe und nicht diszipliniert genug war!“. Dann aber an anderern Tagen wissen die Mitmenschen wieder ganz genau, was nicht geht und ermahnen einen genau dann, wenn man gerade mal dabei ist, sich doch etwas zu gönnen. Sie meinen es ja nur gut. Ja, ich weiß. Aber gut gemeint ist halt oft auch die kleine Schwester von Sch… . Und diese kleine Schwester ist zufällig die Zwillingsschwester der Diagnose Fructoseintoleranz.
Gerade wenn man die Diagnose Fructoseintoleranz noch ganz frisch hinter sich hat, kann eine liebevoll gemeinte Geste von einem Mitmenschen gnadenlos in die Hose gehen! Man selbst und vor allem auch die anderen wissen noch nicht so recht, was das jetzt eigentlich bedeutet, das kann nur schief gehen!
Die Versuchung
Nehmen wir Mon Chéri. Ich liebe Mon Chéri. Damit landet man bei mir zu hundert Prozent einen Treffer. Äh sorry, landete man zu hundert Prozent einen Treffer! Schenkt man mir jetzt nach der Diagnose Fructoseintoleranz eine Packung Mon Chéri, dann liegt da ein Päckchen voller Vergangenheit, voller Verzicht, voller Sehnsucht, voller Unzufriedenheit und Traurigkeit vor mir.
Kopf schütteln und ja sagen
Ein paar Tage wird diese Packung alles symbolisieren, was die Fructoseintoleranz mit sich gebracht hat. Die Tage, an denen ich „Nein“ sagen kann. Hat sich am Ende dieser Tage kein anderer geopfert, dann werde ich meinem Schweinehund aber nicht mehr widerstehen können. Ich werde „Ja“ sagen und sie alle aufessen. Danach werde ich mich dann wieder Tage lang ärgern.
All das bekommt der Verschenker nicht mit. Er sieht nur, die haben wohl geschmeckt, alle weg! Die nächste Packung liegt quasi schon im Einkaufswagen… und dann geht es wieder von vorne los… und Mon Chéri sind nur eine der wenigen Dinge, die ich gerne mag…
So ist das mit der Fructoseintoleranz.
Eure Sabine
PS: Hier findest du viele fructosefreie Vorschläge für fructosefreies Frühstück, fructosefreie Rezeptvorschläge für Mittag– und Abendessen! Bei den meisten Rezepten habe ich noch Infos zu Lactosegehalt und Glutengehalt gegeben und wenn möglich vegane Varianten genannt („vegan“ habe ich auch extra als Kategorie mitaufgenommen!)! Und natürlich muss man mit Fructoseintoleranz nicht ganz auf Süsses verzichten!
Und sollte es demnächst in den Urlaub gehen, hier findest du Reiseberichte über die Fructoseintoleranz! Und auch Getränke gibt es als eigene Kategorie. Und da ich ein kreativere Mensch bin, gebe ich auch ab und an ein wenig KrimsKrams zum Besten 🙂 Da man alles nicht so ernst nehmen darf schon gleich gar nicht sich selbst und die Fructoseintoleranz, gibt’s ab und an auch einen Spruch dazu!
Viel Spaß beim nachkochen und nachmachen. Paß auf dich auf und laß es dir fructosearm gut gehen! Ich freue mich über jedes like über jeden Follower und ganz besonders über einen netten Kommentar von dir! 🙂
Hi Sabine,
was machst du eigentlich so für Erfahrungen mit deinem Umfeld.
Mir passiert es immer wieder das ich in so eine blöde Erklärungsnot komme bzgl meiner Intoleranz.
Hab schon häufiger gehört: „ach, so ein Quatsch, Fructoseintoleranz, sowas gabs früher auch nicht“. Oder auch schön: „was, du darfst dies und jenes nicht essen??? Das geht doch nicht. Da verhungerst du ja.“
Und irgendwie kommt man dann in do eine komische Position, als ob man sich verteidigen müsste.
Geht’s dir auch manchmal so?
Viele Grüße
Jana
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Hallo Jana, ja, diese Situationen kenne ich nur zu gut. An manchen Tagen überhöre ich diese Fragen einfach oder sorge dafür dass sie gar nicht erst aufkommen, an anderen habe ich Lust es zu erklären. Und ja, natürlich gab es so etwas früher nicht. Früher wurde nicht künstlich gesüßt, der Fruchtzuckergehalt im Obst nicht nach oben gezüchtet und Obst gab es nur wenn es Saison hatte. Dann hatte man halt mal Durchfall nach Pflaumen… so what, keiner ist zum Arzt gerannt und bis zur nächste Ernte hatte sich der Darm wieder erholt. Diese Mengen an Fruchtzucker wie wir sie heute zu jeder Zeit uns nehmen können, gab es einfach nicht.
Ganz ehrlich, ich fand es vor einem Jahr auch noch doof, wenn wieder jemand mit einer neuen Unverträglichkeit oder Allergie um die Ecke kam… das sag ich dem Skeptiker dann auch. Ich verstehe ihn, dennoch bin ich jetzt auf der anderen Seite.
Und verhungern tut man ohne Fruchtzucker ganz sicher nicht. Essen wird komplizierter, aber auf keinen Fall ungesünder.
Man muss ja nicht jeden damit konfrontieren, dann mag man halt Bier lieber als die leckere Fruchtbowle… kleine Notlügen sind da schon mal erlaubt 😉
Viele Grüße, Sabine
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